Endometriose verstehen

Die Endometriose ist in vielen Punkten (noch?) nicht verstanden. Das Verständnis des weiblichen Zyklus und des Auf- und Abbaus der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) helfen wesentlich, die Art und Weise, wie Endometriose funktioniert, besser zu verstehen.

 

Was ist Endometriose?

In diesem Video schaue ich an, wie Endometriose unter dem Mikroskop aussieht. Das gibt teilweise eine Antwort dafür, was Endometriose (und Adenomyose) ist.

 

Grundlagen: Was ist Endometriose, und was ist Adenomyose?

Endometriose ist die Bezeichnung für Zellen der Gebärmutter (es sind verschiedene Zell-Arten daran beteilitgt), welche ausserhalb der Gebärmutterhöhle vorkommen. Aus Gründen, die grundsätzlich nicht verstanden sind, können sich diese Zellen auch ausserhalb der inneren Gebärmutterschicht, wo sie eigentlich hingehören, festsetzen und weiterwachsen. Da sie am falschen Ort wachsen, können sie dort dann Probleme verursachen, die sich nicht ergeben, so lange sie am richtigen Ort sind. Wenn diese Zellen in der Muskulatur der Gebärmutter (Myometrium), also in der Gebärmutterwand vorkommen, nennt man sie “Adenomyose”. Alle Herde, die ausserhalb der Gebärmutter liegen, nennt man "Endometriose".

Was ist der Unterschied zwischen Adenomyose und Endometriose?

Vom Prinzip her gibt es keinen Unterschied zwischen Adenomyose und Endometriose. Es handelt sich in beiden Fällen um Zellen von Gebärmutterschleimhaut am falschen Ort. Es wird diskutiert, dass zumindest eine Möglichkeit der Entstehung dieser Krankheit darin besteht, dass Zellen der Gebärmutterschleimhaut in die umgebende Gebärmutter-Muskulatur verschleppt werden, wo sie dann sog. Adenomyose-Herde bilden und eine weitere Verschleppung dann zu Endometriose ausserhalb der Gebärmutter führt.

Von der Symptomatik her kann eine Adenomyose von überhaupt keinen Beschwerden zu massiven Menstrautionsschmerzen und starken und unregelmässigen Blutungen führen. Die Endometrioseherde im Bauchraum machen, sofern sie Schmerzen machen, eher (Unter-)bauchschmerzen, welche immer wieder an ähnlichen Orten auftreten.

Endometriose betrifft schätzungsweise um 20% der Frauen, möglicherweise auch mehr. Genaue Zahlen gibt es nicht, möglicherweise hängt das auch damit zusammen, dass häufig nicht an eine Endometriose gedacht wird. Es ist auch heute noch so dass zwischen ersten Symptomen (Schmerzen) und der Diagnosestellung viele Jahre vergehen.

Wann sollte an eine Endometriose gedacht werden?

Da die Endometriose sehr häufig ist, sollte man auch früh in Erwägung ziehen, dass eine solche vorliegen könnte. Es gibt meiner Meinung nach eine einfache Formel dazu:

endometriose-formel.png

Die Realität ist, dass in den meisten Fällen nicht an eine Endometriose gedacht wird. Typische Reaktionen auf starke Menstrautionsschmerzen sind die Aussage, dass dies normal sei oder eine Abklärung bei einem Magen-Darm-Spezialisten (einem Gastroenterologen) häufig mit Magen- und Darmspiegelung, welche dann - wen wunderts - kein Ergebnis bzw nur ergeben, dass alles normal ist.

Der weibliche Zyklus

Auf dieser Website möchte ich Zusammenhänge und Fakten erklären um dann Zyklus, Endometriose, Adenomyose besser einordnen zu können. Als Grundlage lohnt es sich, die Funktion des weiblichen Zyklus zu verstehen. Da ich auf dieser Website momentan noch kein Kapitel zum Zyklus habe, verweise ich gerne auf folgende Seite, wo die Physiologie (= die normale Funktionsweise) des weiblichen Zyklus sehr gut erklärt wird:

http://physiologie.cc/XIII.3.htm#summary

Es gibt viele verschiedene wichtige Themen, die ich demnächst gerne erläutern möchte:

Was macht die Gebärmutter im Zyklus?

Was macht die Endometriose im Zyklus?

Hypothesen zur Entstehung von Endometriose und welche Konsequenzen man daraus ziehen könnte

Tiefe Endometriose

Kann Endometriose bösartig werden?

Unverstandene Themen

Viele Dinge rund um die Endometriose sind von der modernen Medizin nicht verstanden. Und man muss wohl auch feststellen, dass das Hauptinteresse der medizinischen Forschung nicht gerade in diesem Bereich liegt. 

Warum ist Endometriose möglich?

Eine der grundlegenden ungeklärten Fragen ist, warum die Endometrium-Zellen ausserhalb des Uterus weiterleben und wachsen können. Wenn man eine beliebige Zelle aus einem Organ an einen anderen Ort versetzt, so wird diese Zelle dort absterben und keinen Schaden anrichten. Endometriose hat ähnliche Eigenschaften wie bösartige Tumoren, weil sie zwei Grundregeln im Körper nicht einhalten: 1) sie können weiter wachsen an “fremden” Orten und 2) sie respektieren nicht unbedingt die Grenze zu anderen Geweben oder Organen, d. h. sie können in andere Gewebe einwachsen (so entsteht die tiefe Endometriose). 

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